Die sechs Paramitas des Buddhismus

Die sechs Paramitas des Buddhismus

Die sechs Paramitas des Buddhismus© Pexels - Pixabay

Großzügigkeit, sinnvolles Verhalten, Geduld, freudige Anstrengung, Meditation und Weisheit bilden die so genannten Paramitas, die sechs befreienden Handlungen des Buddhismus. Die Anwendung dieser Tugenden ist der Schlüssel zum Nirvana und innerer Vervollkommnung. Übersetzt bedeutet das alt-indische Paramita „zu einem anderen Ufer übersetzen“, wird jedoch auch mit „Vollkommenheit“ oder „vollkommene Verwirklichung“ gleichgesetzt.

1. Dana Paramita – Großzügigkeit

Uneingeschränkte und vorurteilsfreie materielle, physische und geistige Unterstützung hilfsbedürftiger bilden die Grundlage dieses Paramitas in dessen Zentrum jedoch steht, die Lehren des Dharma mit unseren Mitmenschen zu teilen. Die Großzügigkeit geschieht vollkommen selbstlos aus unserem tiefsten Inneren und ohne Erwartungen von Dankbarkeit oder Anerkennung heraus. Völlige Selbsthingabe bildet die höchste Stufe des Dana Paramita.

2. Sila Paramita – Sinnvolles Verhalten

Zur Verbesserung des Dana Paramita müssen wir uns sinnvoll verhalten. Unser Tun und Handeln ist Ausdruck von Liebe und Mitgefühl. Der vollkommene Verzicht von Gewalt in Bezug auf unsere Gedanken, unserer Sprache und unseren Handlungen bilden die Grundlage, um alle weiteren Paramitas meistern zu können. Allumfassende Liebe erwartet uns auf der höchsten Stufe dieses Paramitas.

3. Kshanti Paramita – Geduld

Im Zentrum dieses Paramita steht nicht, unsere Gedanken und Gefühle in schwierigen Situationen zu unterdrücken. Vielmehr ist es Ausdruck des Verweilens in unserem inneren Frieden. Ein starker Geist und ein starkes Herz helfen uns dabei, in jeder Situation, Geduld und Nachsichtigkeit zu üben und stets das positive unseres Gegenübers zu sehen. Auf der höchsten Stufe des Kshanti Paramitas werden jegliche Hassgefühle und schlechte Absichten überwunden.

4. Virya Paramita – Freudige Anstregung

Mut, Energie und Durchhaltevermögen sind nicht nur für die Anwendung der ersten drei Paramitas, sondern auch für den gesamten Weg zu innerer Vervollkommnung nötig. Der positive Nutzen all unserer Handlungen und Anstrengungen versetzt uns, ungeachtet aller Schwierigkeiten, in freudigen Enthusiasmus. Freudige Anstrengung hilft uns dabei, den Ablenkungen des täglichen Lebens zu widerstehen und nicht in Faulheit zu verfallen. Erleuchtung zum Wohle aller ist das Ziel des Virja Paramitas und stellt dessen höchste Stufe dar.

5. Dhyana Paramita – Meditation

Die Beruhigung und Stabilisierung unseres Geistes stehen hier im Mittelpunkt. Durch Meditation lösen wir uns von äußeren Einflüssen und Ablenkungen. Die Verbesserung unserer Konzentrationsfähigkeit und Gemütsruhe hilft uns, unseren Geist stets kontrolliert und fokussiert zu halten. Kein Paramita ist ohne dieses in Vollkommenheit zu erlangen, dessen höchste Stufe die Erkenntnis der Wirklichkeit und des eigenen Geistes bildet.

6. Prajna Paramita – Weisheit

Mit Hilfe der ersten fünf Paramitas erlangen wir das Paramita der Weisheit. Losgelöst von jeglichen intellektuellen und begrifflichen Geisteszuständen werden sämtliche irdischen Vorstellungen und Einstellungen abgelegt. Wir erkennen die Verbundenheit aller Dinge zu dem „Einen“ und erfahren somit die höchstmögliche Weisheit, welche ein lebendes Wesen erlangen kann. Erleuchtung erwartet denjenigen, der die höchste Stufe des Prajna Paramita betritt.