Buddhistische Tempel in Deutschland

Buddhistische Tempel in Deutschland

Buddhistische Tempel in Deutschland

In Deutschland lehren viele buddhistische Tempel verschiedene Zen-Traditionen in eigenen Lehr- und Glaubensgemeinschaften. Die wichtigsten Häuser und deren Philosophie existieren zum Teil seit Beginn des 20. Jahrhunderts, andere erst seit einigen Jahrzehnten. Allen gemeinsam ist die offene Tempelphilosophie. Sie versteht sich als Einladung für Suchende, mehr über die Lehre Buddhas und die buddhistischen Traditionen zu erfahren.

Dies sind fünf wichtige buddhistische Tempel in Deutschland:

  1. Zen-Lehrer Hozumi Gensho Roshi aus Japan gründete 1992 den Bodaisan Shoboji in Dinkelscherben (Bayern). Der Tempelname bedeutet „Berg der Erleuchtung, Tempel zur aufrichtigen Verehrung der drei Juwelen“. Die Ausbildung erfolgt hier nach der Rinzai-Zen-Tradition, welche in Japan im Myoshinji gelehrt wird. Die Patrone und der Leiter des Bodaisan Shoboji verstehen ihr Haus als Übungs- und Begegnungsstätte. Hier sollen Suchende, erfahrene Zen-Schüler und Novizen ihre Lebensweise üben und der Zen-Tradition begegnen. In vielen Veranstaltungen erfahren auch Außenstehende regelmäßig mehr über den Buddhismus, die Rinzai-Zen-Tradition und die „drei Juwelen“ Buddha, Dharma und Sangha.
  2. Den Fo-Guang-Shan Tempel Berlin gibt es seit 1993. Er wird von Nonnen bewohnt und beeindruckt Besucher in seinen räumlichen Ausmaßen sowie durch die detailreiche Ausgestaltung. Während der Führungen, die telefonisch vereinbart werden können, erfahren Besucher mehr über den Buddhismus und die mentale Übung der Meditation. Bei Interesse können Suchende immer Sonntags einen Tai Chi-Kurs im Chen Stil im Tempel ablegen. Wer sich für die Muttersprache der Nonnen interessiert, wird zu vorher vereinbarten Terminen in der chinesischen Sprache unterrichtet. Außer für die eigene Lehre stellt der Tempel für Schulen, soziale Verbände und religiöse Institutionen Seminarräume und Ausstellungsflächen zur Verfügung.
  3. Der älteste Tempel der buddhistischen Lehre ist in Europa das Das Buddhistische Haus Berlin. Er wurde bereits 1923 von Dr. Paul Dahlke in Auftrag gegeben und beherbergt deutsche Mönche sowie entsandte Mönche aus Sri Lanka und anderen, buddhistisch ausgerichteten Ländern. Seit 2000 haben sich die Verwaltungsstrukturen im Tempel verändert. Die buddhistische Lehre und die „fünf Regeln“ zum Praktizieren buddhistischer Sittlichkeit werden weiterhin vermittelt. Inzwischen wurde das Buddhistische Haus Berlin als nationales Kulturgut unter Denkmalschutz gestellt. Der liebevoll angelegte und gepflegte Außenbereich befindet sich auf der Liste schützenswerter Gartendenkmäler. Veranstaltungen des Hauses sind öffentlich zugänglich, ganz nach Dr. Paul Dahlkes einstiger Tempelphilosophie: „Was wir tun, soll jeder sehen können. Was wir reden, soll jeder hören können. Was wir denken, soll jeder wissen können.“ (Quelle: Buddhistisches Haus Berlin-Frohnau)
  4. Die Abhidhamma Klause Bruckmühl ist ganz der „Verehrung des Erhabenen, Befreiten und vollkommen Selbst-Erleuchteten“ (Quelle: Abhidhamma.de) gewidmet. Die Lehre der Klause entspricht analysierten und systematisierten Kompendien buddhistischer Philosophie und Psychologie. Im Alltagsleben versteht sich die Lehre als eine Art „Bergführer“ auf geistiger Ebene, geleitet und analysiert von Grundempfinden wie Freude, Angst und Wünschen. In Büchern und Veranstaltungen, dem eigenen Leben mit buddhistischen Übungen und durch öffentlich zugängliche Begriffserklärungen macht die Bruckmühler Klause den Abhidhamma auch Suchenden und Anfängern besser verständlich. Ein eigener Förderverein bemüht sich z. B. durch den Ausbau der eigenen Webseite, die Lehre theoretisch und praktisch im deutschsprachigen Raum bekannt zu machen und zu fördern.
  5. Ein in Deutschland ebenfalls wichtiger, buddhistischer Tempel ist der Bodhi Vihara in Freising. Ihn gibt es seit 2008, und die Tempelgemeinde ist noch klein. Entsprechend der Theravada Tradition wird dort in Andachten die thailändische Buddha-Statue in einem Andachtsraum verehrt. Das Kloster versteht sich als ein Ort der Ruhe und Lehre. Die Tugenden Friedfertigkeit, Keuschheit, Vertrauenswürdigkeit, Rechte Rede, Enthaltsamkeit, Geistesklarheit, Sinneszügelung und Mäßigung leben die Mönche in ihrem Alltag. Als Besucher können Sie sich in Veranstaltungen und Führen den Alltag des Tempels anschauen, Lehrgänge besuchen und sich in der Theravada Tradition unterrichten lassen.
[mappress mapid=“14″] Neben diesen fünf buddhistischen Tempeln existieren in Deutschland weitere Klausen, Tempel und buddhistischen Häuser. Die Anschrift jedes Tempels sowie deren Webseiten finden Sie in den Gelben Seiten vom Trifels Verlag. Über diese Möglichkeit können Sie auch Haustermine erfahren und mit den Tempelinhabern direkt Kontakt aufnehmen.

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