Beziehung und Partnerschaft im Buddhismus

Beziehung und Partnerschaft im Buddhismus

Beziehung und Partnerschaft im BuddhismusFoto: © Pixelrohkost – Fotolia.com

Beziehungs- und Partnerschaftsmodelle gibt es in nahezu jeder Religion. Sie werden mitunter etwas anders gelebt, haben allerdings alle ein und dieselbe Basis. Ausschließlichkeit in Beziehungen oder das voreheliche Verbot des Geschlechtsverkehrs kommen sind fest in den Religionen verankert. Ein wesentliches Merkmal fällt im Machtverhältnis zwischen Mann und Frau auf, in der die Gleichwertigkeit häufig vernachlässigt wird.

Wie sieht die Partnerschaft im Buddhismus aus?

Die Basis der buddhistischen Ethik besagt, dass man DAS annehmen muss, was IST.

Nur dieser Grundsatz setzt eine funktionierende Beziehung voraus. Beide Partner müssen sich in ihren Eigenheiten vollständig annehmen und akzeptieren. Das bedeutet, man muss auch jene Forderungen und Wünsche als Eigen betrachten, die der Partner zum Ausdruck bringt. Viele Paare verlieren diesen Blick und lassen sich verblenden. Schnell wird in eine „Zweck-Beziehung“ geschlittert, die das Herz nicht mehr berührt. Die Beziehung in der buddhistischen Lebensphilosophie stellt eine Lebensentscheidung dar, die durch völlige Unterstützung und ständiger Weiterentwicklung basiert. Das Glück wird immer wieder gefunden, wenn auch mit veränderten Faktoren.

Sexualität im Buddhismus?

Im Gegensatz zu vielen anderen Religionen verbietet der Buddhismus den vorehelichen Sex nicht. Die menschliche Sexualität wird mit einer persönlichen Begegnung auf physischer Ebene beschrieben. Im Buddhismus ist die Körperlichkeit ein wichtiger Bestandteil, die zu jedem Menschen dazugehört. Mönche leben allerdings im Zölibat, da Sexualität die eigene Befreiung zurückhält und zur Bindung an andere Wesen führen kann. Allen anderen stehen keine Einschränkungen im Weg. Im Gegenteil, Sexualität kann zur Erleuchtung führen und helfen die eigene Mitte zu entdecken. Eine weitere Form der sexuellen Begegnung ist Tantra, in dem man sexuell im Geiste verbunden wird.

Die vier Zustände in der buddhistischen Partnerschaft

Jede Partnerschaft im Buddhismus muss die wichtigen vier unermesslichen Zustände erreichen. Sie bilden die Grundlage der Beziehung:

  • Liebe (METTA)
  • Mitgefühl (KARUNA)
  • Mit Freude (MUDITA)
  • GLEICHMUT (UPEKKHA)

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Im Laufe der Beziehung sollen die vier Zustände aufeinandertreffen und sich stetig weiterentwickeln. Sind alle Faktoren vereint, wird die Beziehungsform in eine höhere Ebene gerückt und als höher entwickelte Liebe bezeichnet.

Zu Beginn einer jeden Partnerschaft ist es schwer, die vier Unermesslichen erreichen zu können. Meist erfordert es mehrere Beziehungsjahre, bis dieser Zustand eintrifft. Das Schwierige dabei ist, die Beziehung ständig weiterzuentwickeln und auch auf dem höchsten Stand beibehalten zu können. Verlockungen gibt es viele. In der Regel stehen persönliche Eigenschaften und Handlungen im Weg. Loslassen können und die eigene Bedürfnisbefriedigung hinten anzureihen erfordert Selbstdisziplin und uneingeschränkte Liebe.

Wie liebt man richtig?

Eine Grundregel neben den vier unermesslichen Zuständen gibt es im Buddhismus nicht. Die Liebe zum Partner muss vorhanden sein, andernfalls wird die Beziehung keinen weiteren Erfolg erzielen. Werte wie Äußerlichkeiten würden nur eine instabile Beziehung fördern. Bereits zu Beginn wurde erwähnt, dass im Buddhismus folgendes Grundprinzip gilt: Das ANNEHMEN, das IST. Nur damit kann die Partnerschaft auf lange Basis aufgebaut werden. Glück soll und wird auch nicht von anderen Personen beeinflusst. Nur man selbst ist dafür verantwortlich. Irgendwann ist allerdings jede Beziehung zu Ende, sei es durch Tod oder durch eine vorzeitige Trennung.